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Flughafen Dresden, IMA GmbH und Elbe Flugzeugwerke sowie zahlreiche Gäste feierten 50 Jahre Flugzeug "152"

Als am 4. Dezember 1958 das Strahlverkehrsflugzeug (Ju) "152" in Dresden-Klotzsche zum Erstflug abhebt, ist auch in der kleinen DDR das Jetzeitalter angebrochen. Den Auslöser zu dieser heroischen Leistung bildeten einige hundert Junkers-Ingenieure, die 1954 aus der UdSSR zurückgekehrt waren und von nun an nur noch zivile Flugzeuge bauen wollten. Voller Elan machten sie sich in den folgenden Jahren an die Aufgabe, moderne Großflugzeuge für den Bedarf der UdSSR, der DDR, der befreundeten Staaten, aber auch für das kapitalistische Ausland zu bauen.

Das erste Flugzeug hieß "Typ 152". Die Entwicklung war mit dem sowjetischen Luftfahrtministerium abgestimmt. Rund 40 Passagiere sollten mit 800 km/h über eine Distanz von 2.500 Kilometern transportiert werden. Anläßlich des 1. Mai 1958 erfolgte die "Fertigstellung" der ersten Versuchsmaschine 152 V1, die nach diesem Feiertag wieder in der Halle verschwand (wie Boeings "Dreamliner" im Juli 2007) und bis Ende September noch fertig komplettiert werden mußte, um dann endlich am 4. Dezember 1958 in den Himmel über Dresden aufsteigen zu können.

Die beiden Bilder vom 4. Dezember 1948 zeigen die 152V1 beim Überflug des Platzes Dresden-Klotzsche und die Begrüßung der V1 durch die tausenden Beschäftigten des Dresdner Flugzeugwerkes nach der Landung der Maschine. Die V1 startete um 11.18 Uhr und zog zwei Schleifen über Dresden, um nach 35 Minuten um 11.53 Uhr wieder zu landen.

Hunderte wollten den letzten Rumpf der 152 am 4. Dezember 2008 sehe

Die zur Legende gewordene "152" zieht noch immer die Massen an. Als am 4. Dezember 2008 um 11 Uhr zur "Gala" in den Eingangsbereich des Flughafens Dresden geladen wurde, drängten etwa 150 Gäste um einen Plexiglasaufsatz, unter dem das erhalten gebliebene drei Meter große Messemodell der 152 nun für alle Besucher öffentlich zugänglich gemacht ist. Nach drei langatmigen Reden der Einlader erfolgte um 11.30 Uhr die Enthüllung. Hier die exklusiven Fotos dazu.

152V4-Co-Pilot Gerhard Güttel als Stargast im Interview mit Flughafensprecherin Petra Siebert.

Das 3-Meter-Modell unter dem gläsernen Dom. Im Hintergrund erklärt Gerhard Güttel seine Version vom Ende der Flugzeugindustrie.

Das 3-Meter-Modell in voller Schönheit von vorn. Jochen Werner trieb das Modell 1999 wieder auf. Es befand sich im Fundus der DEFA-Stiftung.

Dasselbe Modell in etwas anderer Perspektive und den Beschriftungstafeln.

Im Seitenschiff des Terminals steht seit Juni 2001 der letzte erhalten gebliebene Rumpf der 152 mit der Seriennummer 011.

Wie aus "gut informierten Kreisen" zu erfahren war, soll das Schlummerdasein des 152-Rumpfes seinem Ende entgegen gehen. Es sei eine eigene Leichtbauhalle am Flugplatz geplant, in die alle Reste der 152 zusammengetragen werden und bald zu sehen sein sollen. Allein: Derartige "Gerüchte" kursieren nun schon seit sieben Jahren.

Nichtsdestotrotz reihten sich die Besucher bis 16 Uhr in eine langen Schlange ein, um den restaurierten Rumpf auch mal von innen in Augenschein nehmen zu dürfen.

Aus dieser Perspektive wird die Größe der 152 erst einmal so richtig deutlich. Der Rumpf war im Durchmesser immerhin 18 cm größer als der Comet-Rumpf und 10 cm größer als der Caravelle-Rumpf.