Zum Hauptinhalt springen

Was ist Faschismus wirklich?

Faschismus ist seinem Wesen nach eine besondere Form staatsmonopolistischer Regulierung und Herrschaftsausübung, die immer dann angewendet wird, wenn die Monopolbourgeoisie ihre Herrschaft durch die revolutionäre Arbeiterbewegung bedroht sieht.

Seiner Erscheinung nach ist der Faschismus die Antwort des verunsicherten nationalen Kleinbürgertums auf die Bedrohungen durch die Globalisierungsprozesse und der grenzenlosen Herrschaft des Finanzkapitals. Es ist die Angst vor dem „nebulösen Fremden und Übermächtigen“ in der Welt.

Beides zusammen ergibt die Wirklichkeit eines staatlich gelenkten Terrors im Innern einer kapitalistischen Nation gegen alle Feinde des Kapitals (Kommunisten, Gewerkschafter, Christen bzw. andere religiös-humanistische Gruppen) und einer wirtschaftlichen Abschottung nach außen gegen ausländische Monopole und deren Griff nach den heimatlichen Ressourcen. Wenn das betreffende Land über große wirtschaftliche Macht verfügt, gesellen sich zur wirtschaftlichen Abschottung auch noch imperialistische Gelüste zur Eroberung der Welt.

Ideologisch betreibt der Faschismus das Geschäft der Monopolbourgeoisie. Eine Handvoll Monopolkapitalisten beutet die Lohnarbeiter einer Nation wie auch die nichtmonopolistische Bourgeoisie aus. Um diesen offensichtlichen Tatsachenbestand zu verschleiern, wird der Klassenkampf als Triebfeder der menschlichen Geschichte geleugnet und in einen Rassenkampf oder einen 

Kampf der höher entwickelten Nation gegen unterentwickelte Nationen umgedeutet, oder es wird von einem auserwählten Volk gesprochen, das den anderen Völkern überlegen und deshalb dazu bestimmt sei, über diese Völker zu herrschen.

Das Ergebnis all dessen ist die Verabsolutierung der kapitalistischen Produktions- und Lebensweise zu einem ewigen Wettlauf um die Fleischtöpfe in der Welt. Nur die Stärksten und Skrupellosesten können dieses Rennen gewinnen, denn die natürlichen Ressourcen der Welt sind begrenzt. Mit „Vernichtung durch Arbeit“ wird in diesem Wettrennen schließlich die höchste "Produktivität der Arbeit" erreicht. Im Faschismus findet der Kapitalismus zur reinsten Form der Ausbeutung der Lohnarbeiterklasse: Der beste Lohn ist der frühzeitige Tod des Lohnarbeiters.

Der so genannte Nationalsozialismus ist übrigens keine besondere Spielart des Faschismus, sondern ein kluger Trick der deutschen Faschisten, um im Wählerreservoir der Arbeiterparteien zu wildern. Bis zu den Reichstagswahlen im Frühjahr 1933 ist das der NSDAP jedoch nie gelungen. Und danach gab es keine Wahlen mehr. Die NSDAP ist bis 1945 immer eine kleinbürgerliche Partei geblieben. Sie war die Speerspitze der deutschen Monopolbourgeoisie, die das "wildgewordene Kleinbürgertum" als nützliche Idioten gegen die deutschen Arbeiter missbrauchte, das heißt, es war der pure Klassenkampf von oben.

Lesen Sie ausführlich zum Thema Faschismus aus Holger Lorenz: "Die kommende Welt der mütterlichen Vernunft", Marienberg 2016, 384 Seiten.

6.3.2. Faschismus ist unverhüllte imperialistische Ausbeutung (PDF 161 kB)

Zur Historie des Faschismus: Link

Allgemeine Krise des Kapitalismus und Aufkommen des Faschismus: Link