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Kommunismus und Matriarchat

Das Matriarchat wurde bereits von den Viehzüchtern beseitigt und nicht erst von den Ackerbauern

Eine Streitschrift

Noch stärker als vor dem Kommunismus haben die Herrschenden Angst vor dem Matriarchat. Wie ist das zu erklären? Wieso stellt das sanfte und weibliche Matriarchat die bestehenden Herrschaftsverhältnisse noch stärker auf den Kopf, als es der Kommunismus ohnehin schon tut? Diese Frage läßt sich nur historisch und in den richtigen Zusammenhängen beantworten.

Im Prinzip drücken Kommunismus und Matriarchat dasselbe auf unterschiedliche Weise aus. Der Kommunismus ist eine geschichtliche Gesellschaftsformation, in der die Menschen ihre ureigensten Lebensprozesse gemeinschaftlich und zur Zufriedenheit aller gestalten. Die Urgesellschaft des frühen Homo sapiens war eine solche Gemeinschaft. Man kann diese frühen Jäger- und Sammlergemeinschaften auch als Urkommunisten bezeichnen. Allerdings waren zu dieser Zeit die gesellschaftlichen Produktivkräfte, die Wissenschaften und die Technik noch wenig entwickelt. Um diese zu entwickeln, bedurfte es der sieben Todsünden. Kurz, der Mensch mußte erst des Menschen Feind werden, damit der eine auf Kosten des anderen leben konnte, wodurch seine Konsumtionswünsche schneller wachsen konnten als seine persönlichen Mittel zu ihrer Befriedigung. Erst die gesellschaftliche Arbeitsteilung also und die damit entstehende Klassenteilung schufen die Voraussetzungen, daß der eine Mensch sich über den anderen erheben und ihn zur Mehrarbeit zwingen konnte.

Karl Marx hatte die gesellschaftlichen Epochen aufgedeckt, in denen sich die Menschheit entwickelt hat: die kommunistische Urgesellschaft, die patriarchalische Despotie als Übergang zur Klassengesellschaft, die Sklaverei als erste echte Ausbeutergesellschaft, den Feudalismus mit seinem privaten Landbesitz zur Ausbeutung der Bauernklasse sowie den Kapitalismus, wo das Kapital die Lohnarbeit zur Grundlage der Reichtumsproduktion gemacht hat. Aus dieser Abfolge der „Zivilisationsstufen“ wurde ersichtlich, daß es eine 

Höherentwicklung in der Menschheitsgeschichte gab, die von den Produktivkräften ausging und die Produktionsverhältnisse wie auch die Lebensverhältnisse der darin lebenden Menschenklassen bestimmte. Mithilfe der dialektischen Logik schließlich konnte Marx die zukünftige Entwicklung der Menschheit wissenschaftlich begründen, woraus sich der wissenschaftliche Sozialismus als Lehre und Praxis ergab.

Der wissenschaftliche Sozialismus wiederum begründete von da ab die Weltanschauung des revolutionären Proletariats. In der Vertiefung dieser Wissenschaft konnte nun nicht einfach nur das Entwicklungsmuster von der Höherentwicklung der Produktivkräfte und der damit fortlaufenden Veränderung der Produktionsweisen fortgeschrieben werden bis hin zur klassenlosen Gesellschaft, sprich Kommunismus. Es mußte genauso, nämlich dialektisch, also im widersprüchlichen Zusammenhang damit, die Entwicklung der Verhaltensweisen der Menschen zueinander untersucht und wissenschaftlich begründet werden. Und dies führt zwangsläufig zu dem gesellschaftlichen Kodex, den sich die Menschen in den jeweiligen Gesellschaftsformationen gaben und immer noch geben. Dieser Kodex hängt zum einen von den herrschenden Produktivkräften und Produktionsverhältnissen ab, also ob mit Hammer und Sichel produziert wird oder mit Maschinen oder Robotern und wie die Hierarchie der Menschenklassen in der Produktion wie in der Verteilung der Produkte ist. Zum andern ergibt sich daraus, wie die Menschen sich zueinander verhalten, ob als Produzenten, ob als Konsumenten, ob als Besitzer von Produktionsmitteln oder eigentumslose Menschen. Sie müssen sich bestimmte moralische Grundsätze geben, nach denen sie handeln wollen. Und eben das ist die ganz große Frage. Nämlich, wie und auf welcher Grundlage wollen wir alle zusammenleben?

(Literaturhinweis zu H. Lorenz: "Die kommende Welt der mütterlichen Vernunft"; Kapitel: 5.2. Ackerbau und Viehzucht zerstören das Matriarchat)

Matriarchat versus Patriarchat

Genau hier kommen nun das Matriarchat und auch das Patriarchat ins Spiel. Das Matriarchat nämlich war die erste Selbstorganisationsform der frühen Menschheit. Es war die bisher größte Errungenschaft der Menschheit, die von den Frauen ausging, und allen Menschen genau jenen Platz in diesen Gesellschaften zuwies, den sie mittels ihrer geistigen, körperlichen, handwerklichen und nicht zuletzt auch charakterlichen Fähigkeiten ausfüllen konnten. Jeder einzelne Mensch wurde von seiner Geburt an genau von allen Mitgliedern der Gemeinschaft beobachtet und seine Besonderheiten abgeschätzt, damit er in allen seinen Lebensphasen all seine Fähigkeiten und Fertigkeiten voll entfalten konnte, um sie beständig in den Dienst der Gemeinschaft stellen zu können. Das Matriarchat ist also keine Herrschaftsform der Frauen oder von sonst irgend jemanden, sondern es ist die absolute Herrschaftsfreiheit, in der sich jeder um den anderen kümmert und Gedanken macht, damit es allen gut und besser geht. 

Diese Herrschaftsfreiheit schließt allerdings nicht aus, daß sich die einzelnen Sippenmitglieder anderen unterordnen. Im Gegenteil, da jeder vom anderen die Fähigkeiten und Fertigkeiten genau kennt, weiß jeder, wo der andere besser ist als er selbst, so daß sich hier eine Hierarchie aus den anerkannten Fähigkeiten und Fertigkeiten des einzelnen durch die anderen ergibt, so daß sich jeder freiwillig unterordnet, wenn der andere den größeren Weitblick hat. Jeder Zementierung dieser Hierarchien wird im Matriarchat durch absolut einstimmige Beschlüsse aller ein Riegel vorgeschoben. Ein weiterer Grundsatz im Matriarchat – und das ist das entscheidende Kriterium im Gegensatz zum Patriarchat – ist die Erbschaftsfolge bei Tod eines Sippenmitgliedes. Im Matriarchat erbt immer die Gemeinschaft die Gegenstände des Verstorbenen. Eine Reichtumsanhäufung bei einzelnen kann deshalb hier nicht stattfinden. Und damit sind wir beim Patriarchat.

Die beginnende Viehzucht zerstört das Matriarchat

Der Übergang zum Patriarchat war eine unmittelbare Folge der beginnenden Viehzucht, die vor zirka 12.000 Jahren an den Ufern des Schwarzen Meeres einsetzte und sich von da aus schnell über den fruchtbaren Halbmond ausdehnte. Die Viehherden wurden von den Männern gezüchtet, während die Frauen für den Hof verantwortlich waren. Diese natürliche Arbeitsteilung hatte sich mit der Zähmung von wildem Vieh herausgebildet. Die Viehherden bildeten eine Produktivkraft, wie sie zuvor nicht bekannt war. Die Tiere versorgten ihre Besitzer nicht nur mit Fleisch, Fellen und feinsten Werkzeugen aus Knochen, sie zeigten den Züchtern auch die Bedeutung des männlichen Samens für den Zuchterfolg, was bei ihnen die Vorstellung von der Zeugung eigener Kinder hervorbrachte, was aber im Matriarchat ausgeschlossen blieb. Zugleich waren die gezüchteten Viehherden ein wachsender Reichtum, den das Matriarchat mit seiner Erbschaftsfolge nicht aufnehmen konnte.

Denn Matriarchat bedeutet Ausschluß von nahen Verwandten vom Geschlechtsverkehr. Das hatte zur Folge, daß sich jede Sippe in eine spiegelbildliche Sippe aufspalten mußte. Aus der einen kamen die heiratsfähigen Frauen, aus der anderen die heiratsfähigen Männer. Starb der männliche Viehzüchter, ging die Herde an die Sippe des angeheirateten Mannes, was natürlich fatal für die abgebende Sippe war. So kam es, daß alle in den Sippen dafür stimmten, daß künftig nicht die Sippe des Mannes erbt, sondern das Vieh in der Sippe verbleibt. Dieser Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat war also vollkommen freiwillig von allen vollzogen worden. Doch die Vererbungsfolge vom Toten auf die Sippe (Matriarchat) zur Vererbung auf die Kinder des Toten (Patriarchat) stellte in wenigen Jahrzehnten die bis dahin friedfertigen Verhältnisse der Sippen auf den Kopf.

Die Entstehung von Familie und Privateigentum

Mit dem Privateigentum von Vieh zerfiel der Zusammenhalt in den Sippen. Aus den Sippen ging die (patriarchalische) Familie hervor. Da diese Familien sich selbst versorgen konnten, lösten sich die Sippenbande auf. Doch nichts trat an ihre Stelle. Das familiäre Privateigentum hetzte die Familien gegeneinander auf. Es ging von nun an um das Wachstum der Familie und der Herden, den Zugängen zu Wasser und Weideland. Die einst blutverwandten Sippenmitglieder mutierten zu sich bekämpfenden Familien. Die Blutrache der Sippen ging auf die Blutrache der Familien über. Mord, Habgier und Eigennutz kamen auf. Eine neue, höhere Einheit ihrer selbst mußte her. An die Stelle der praktischen Einheit in der Sippe trat die gedachte Einheit der Familien in einer gemeinsamen Herkunft, die nach und nach zu einer eigenen Religion wurde. Diese Religionen wiederum nahmen dieselbe Form an wie die neu entstandene patriarchalische Großfamilie: Der Patriarch an der Spitze, im Schlepptau dahinter seine leiblichen Kinder, die Kindesmutter als nichtswürdige Gebärerin seiner Kinder, danach die angeheirateten Schwiegertöchter und Schwiegersöhne und am Schluß die Haussklaven. Im Römischen Recht wurde diese Familienform mit den dazugehörenden Rechten und Pflichten festgeschrieben und so auf die gesamte Gesellschaft rechtskräftig übertragen. Dieses mehr als 5.000 Jahre alte Familienbild hat sich bis heute in der Kirche und den Weltreligionen erhalten. Dieses Familienbild ist zum unbewußten Bestandteil des gesamten globalen Gesellschaftsgefüges geworden. 

Es hat die Sklaverei hervorgebracht und den Feudalismus wie den Kapitalismus überdauert, und es hat letztlich auch den gewesenen Sozialismus moralisch geprägt. Das Patriarchat war die allererste Ausbeutungsform in der Menschheitsgeschichte. Die Frauen dieser Welt sind die am meisten ausgebeuteten Menschen: Sie werden durch den Hausherrn ausgebeutet, sie werden durch die Gesellschaft ausgebeutet, sie werden religiös ausgebeutet und für dumm verkauft, ja sie werden sogar durch ihre eigenen Kinder ausgebeutet. All das heißt Patriarchat. All das herrscht seit Anbeginn der Zivilisation auf dieser Welt. All das stinkt zum Himmel. All das ist schlimmer als Sklaverei, Fron und Lohnarbeit zusammen. All das geht zu Ende, wenn der Kapitalismus zu Ende geht. Wer das Patriarchat bekämpfen will, der bekämpft nicht nur das familiäre Ausbeutungsverhältnis, der bekämpft das Fundament aller bisherigen Ausbeutungsgesellschaften, der bekämpft die orientalische Despotie, die Sklaverei, den Feudalismus, den Kapitalismus – und er bekämpft das Schlimmste von allen – die religiöse Heuchelei, die sich seit 7.000 Jahren das Gutmenschenkostüm übergestreift hat und die mächtiger ist, als alle Machthaber dieser Welt, denn die religiöse Heuchelei knüpft die festesten Ketten mit ihrer angeblich gottgegebenen Moral, die immer nur das Diktum der Herrschenden trägt.

Das Ende von Zivilisation und Patriarchat

Der Begriff Matriarchat also rührt an den Grundfesten der Zivilisation. Aber was ist die Zivilisation? Die Zivilisation ist nichts anderes, als ein notwendiges Übel zur hemmungslosen (und letztlich immer ziellosen) Entwicklung der Produktivkräfte. Kein Mensch würde freiwillig 16 oder 18 Stunden am Tag arbeiten für einen anderen Menschen, noch dazu, wenn er von diesem immer nur Befehle und Tritte erhält. Das Matriarchat beendet letztlich jede Art von Ausbeutung, ab als Sklave, ob als Fronbauer, ob als Lohnarbeiter. Im Matriarchat liegt die Zukunft der Menschheit. Wenn das frühe Matriarchat die ursprüngliche natürliche Selbstorganisationsform der Menschheit war, dann muß das zukünftige moderne Matriarchat die Lebensformen wiederfinden, in denen der Mensch nie wieder ein ausgebeutetes, geknechtetes und erniedrigtes Wesen sein wird.

Wie die neue Gesellschaft aussehen wird, das lesen Sie in:

Holger Lorenz: „Die kommende Welt der mütterlichen Vernunft. Kommunistisches Manifest für das 21. Jahrhundert.“ Hardcover, 384 Seiten, 20 €, Marienberg 2016.

Weiterführende Literatur:

Hannelore Vonier: "Was bedeutet Matriarchat?"

Holger Lorenz am 9. November 2016

Links zum selbstbestimmten und selbstorganisierten Leben:

1.) Antifa und Klassenkampf

2.) Selbst aktiv werden

3.) Klassenkampf von unten

4.) Internationalistisch denken und handeln

5.) Knotenpunkt Berlin

6.) Globale Verständigung

7.) Die neue Massenbewegung Fridays for Future

Das moderne Matriarchat wäre die wirkliche sexuelle und gesellschaftliche Revolution

aus „Neues Deutschland“ vom 2. Februar 2018

KOLUMNE

Revolution in Sex und Arbeit

Elsa Koester meint, dass die #MeToo-Bewegung das Patriarchat in Gänze angreift: kulturell und ökonomisch

Wow, da geht es um Sex, um Flirten und Geschlechter, ja sogar um dreckige Geschichten am Arbeitsplatz! Die bürgerlichen Feuilletons sind Feuer und Flamme für die #MeToo-Debatte – kein Wunder, berührt sie doch die Lieblingsthemen westlicher Kultur: Arbeit und Sex. Vielleicht ist das der Grund, warum sich die Linke schwer tut mit diesem Kampf. Was die Bürgerlichen beschäftigt, kann keinen linken, emanzipatorischen Anspruch haben, sondern muss – nun ja, eben bürgerlich sein. Dabei greift die aktuelle Frauenbewegung gerade durch die Verbindung von Arbeit und Sex das Patriarchat als allumfassendes, weltweites Machtsystem in seinem Kern an – und ist damit revolutionär.

Zugegeben: Frauen, die mit ihrem Smartphone in der Hand 280-Zeichen-Tweets über ungewollte Hände auf ihrem Po schreiben, sehen nicht wie Revolutionärinnen aus. Zumindest nicht für Bilderbuch-Marxisten, die nach Industriearbeitern mit Schirmmützen Ausschau halten und das beliebte Märchen Streik – Enteignung – Vergesellschaftung der Produktionsmittel – voilá, befreite Gesellschaft! glauben.

Aber es gibt durchaus einige Argumente, die #MeToo-Bewegung als revolutionär zu bezeichnen. Frauen weltweit (immerhin in 85 Nationen!) verweigern sich ihrer Rolle als Unterworfene. Sie bestreiken ihre grundsätzliche sexuelle Verfügbarkeit, aber auch viel mehr als das: Sie widersetzen sich der Abhängigkeit von Männern, männlichen Vorgesetzten, Kollegen und Förderern. Damit widersetzen sie sich dem patriarchalischen System, das auf der Abwertung von Frauen beruht – auf kultureller wie ökonomische Ebene.

Die Abwertung der Frau drückt sich ökonomisch darin aus, dass ihrer Arbeit weniger Wert beigemessen wird als der des Mannes. Das ‚weibliche’ Arbeiten wie Erziehung, Pflege, Sorge schlecht bezahlt werden oder ganz ins Private und damit Unbezahlte abgeschoben werden. Dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt aus Führungspositionen herausgehalten werden. Es ist unter anderem die patriarchalische Strukturierung des Arbeitsmarktes und die Aufteilung von privater Sorgearbeit und Lohnarbeit, die Geschlechterungleichheit zu einem Hauptwiderspruch macht.

So sind auch die Kämpfe der IG Metall um eine 28-Stunden-Woche als Folge feministischer Auseinandersetzungen zu sehen. Denn wenn eine Frau nicht mehr abgewertet wird, wenn also Sorgearbeit aufgewertet und ebenso wie Lohnarbeit gerecht zwischen den Geschlechtern verteilt wird – dann ist eine 40-Stunden-Woche nicht mehr haltbar. Das merken auch die Metaller: Wenn sie nach acht Stunden nach Hause kommen, sind Kochen, Wäsche waschen, Küche putzen, Kind ins Bett bringen auf Dauer nicht mehr drin.

Während sich in den Feuilletons reaktionäre Männer und Frauen wegen des Feminismus noch Sorgen um die Kultur des Flirtens machen, stoßen feministische Auseinandersetzungen also längst in die Auseinandersetzungen zwischen Arbeit und Kapital um den Arbeitstag vor (für die Marxisten: Das Kapital Band I, Kapitel 8.). Doch auch wenn der Kampf um die geschlechtsspezifische Arbeitsverteilung ökonomisch geführt werden muss – die gesellschaftliche Akzeptanz der patriarchalischen Arbeitsstruktur wird kulturell hergestellt. Wird diese sexistische Kultur bestreikt, hat dies fundamentale Folgen für die patriarchale Ordnung.

Ein leider gängiges Mittel, die männliche Dominanz in der Arbeitswelt aufrecht zu erhalten, ist der Missbrauch von Sexualität. Schlaf mit mir, erkenne meine Macht an, dann darfst du auch arbeiten – aber nur so viel, wie ich es zulassen: Denn der Bestimmer bleibe ich, meine Macht, meinen Penis hast du zu achten, sonst kann ich dir alles wieder wegnehmen. Dass sexualisierte Gewalt so häufig mit dem Arbeitsplatz auftritt: kein Wunder. Das Patriarchat sitzt an der Schnittstelle zwischen Bevölkerungsregulierung und Arbeitsorganisation, an der Lenkstelle der Macht: zwischen Sex und Arbeit.

Die aktuellen feministischen Kämpfe sind damit doppelt revolutionär: Einerseits bringen sie durch die Verweigerung weiblicher Unterwerfung und männlicher Herrschaft das Patriarchat zum Einsturz. Andererseits mischen sie durch die Verweigerung patriarchalische Arbeitsteilung den Kapitalismus auf. Wer dieses revolutionäre Potential verkennt, ist anachronistischer Romantiker. Wer es den Feministinnen abspricht und #MeToo als bürgerlichen Klatsch klein redet, ist konterrevolutionär.